In Rahmen der Fortsetzung der Untersuchung für das 15. Jahrhundert sollen diejenigen Münzstätten des spätmittelalterlichen Reiches (Dortmund, Frankfurt am Main, Nördlingen, Nürnberg und Basel) behandelt werden, die zumindest zeitweise unter der Verwaltung des Reichserbkämmerers Konrad von Weinsberg standen, dessen theoretisches Geldverständnis daher ebenso Gegenstand des Interesses ist wie auch die Umsetzung seiner Anweisungen in der Praxis.
Der Vergleich der Schriftquellen mit den überlieferten Münzen, die sowohl stempelkritisch als auch metallurgisch untersucht werden sollen, ermöglicht weitergehende Überlegungen zur Aussagekraft von Schriftquellen und Sachquellen. Durch die Einbeziehung des Verhältnisses der Reichsmünzstätten etwa zu den Prägungen der rheinischen Kurfürsten werden außerdem Aspekte der Reichsverfassung des Spätmittelalters angesprochen, die sich in der Konkurrenz der Apfelgulden des Reiches mit den Goldgulden des Rheinischen Münzvereins äußerten.
Insgesamt soll auf diese Weise die Lücke gefüllt werden, die in der numismatischen Forschung zwischen den Untersuchungen zur Wikinger- und Stauferzeit sowie dem Interregnum einerseits und jenen zu den Reichsmünzordnungen des 16. Jahrhunderts andererseits klafft.
Basel
Dortmund
Frankfurt am Main
Nördlingen
Nürnberg
Alle abgebildeten Münzen stammen aus dem Münzkabinett des Historischen Museums Frankfurt am Main.